Chinesische Rotbauchunke

Datenblatt Chinesische Rotbauchunke

Lateinischer Name: Bombina orientalis
Herkunft: südöstliches Sibirien, nordöstliches China, Korea
Größe in cm:
5 – 6 cm
Verhalten/Besatz
Futter: lebende Insekten und Würmer
Verhalten: tag- und dämmerungsaktiv, außerhalb der Paarungszeit ruhig, untereinander friedlich
Lebenserwartung:
10-20 Jahre
Gruppen vs. Einzelhaltung: in Gruppen von mind. 3-5 Tieren
Schwierigkeitsgrad: für Anfänger geeignet
Chinesische Rotbauchunke
Steven G. Johnson, Bombina-orientalis-AMNH, CC BY-SA 3.0

Einleitung

Wer sich für die Amphibienhaltung interessiert, wird irgendwann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Chinesische Rotbauchunke treffen.

Ihre kräftige Färbung und die interessante Verhaltensweise machen sie in der Terraristik besonders beliebt. Außerdem sind ihre Haltungsansprüche recht leicht zu erfüllen, weshalb sie gerne für Anfänger empfohlen wird.

Anschaffung und Haltung

Die Anschaffung von Chinesischen Rotbauchunken ist problemlos möglich. Da es sich um keine seltene Art handelt, kann man sie häufig in der Terraristik-Abteilung im Fachhandel erwerben. Beim Kauf sollten Sie sich unbedingt einen Herkunftsnachweis geben lassen.

Für die Chinesische Rotbauchunke besteht in Deutschland zwar keine Meldepflicht, aber da eine Verwechslungsgefahr mit einheimischen, geschützten Arten besteht, ist der Herkunftsnachweis verpflichtend. Kommunal abweichende Vorschriften sind außerdem möglich.

Vor der Anschaffung sollten Sie bedenken, dass die Tiere eine Winterruhe brauchen. Von September bis Mai sollte es möglich sein, die Unken mit einem separaten Terrarium kühl unterzubringen. In dieser Zeit müssen dauerhaft Temperaturen von 4-6° C gewährleistet sein. Ein Verzicht auf die Winterruhe hat negative Auswirkungen auf die Entwicklung und das Wachstum der Tiere.

Anforderung an das Terrarium

Für eine kleine Gruppe Chinesischer Rotbauchunken ist ein Terrarium mit einer Mindestgröße von 60x30x45 cm ratsam. Die Tiere brauchen darin einen Land- und einen Wasserteil, wobei der Wasserteil gerne mehr als die Hälfte des Terrariums einnehmen darf. Im flachen Wasser halten sich die Tiere am liebsten auf. Bieten Sie Ihnen zum Tauchen jedoch auch eine tiefere Wasserstelle an.

Auf einen Filter kann verzichtet werden, wenn das Wasser täglich auf Verunreinigungen geprüft und regelmäßig gewechselt wird. Wenn dennoch ein Filter eingesetzt wird, darf die Strömung nicht zu stark sein. Auf Wasseraufbereitungsmittel muss unbedingt verzichtet werden, da er den Tieren schadet.

Bei der Einrichtung sind die Chinesischen Rotbauchunken ansonsten recht anspruchslos. Sie fühlen sich mit vielen Versteckmöglichkeiten wohl. Dicht bepflanzte Landteile fördern das Jagdverhalten der Tiere. Auf Klettermöglichkeiten kann verzichtet werden, da sie sich überwiegend am Boden aufhalten.

Die Temperaturen liegen optimal bei 18-25 °C. An Land kann ein Spot angebracht werden, der die Temperaturen an der Stelle auf 30 °C bringt. Der Wasserteil bleibt mit 20-24 °C kühl. Die Luftfeuchtigkeit darf zwischen 60 und 80 % liegen.

Geschlechtsunterschiede

Der Unterschied der Geschlechter ist bereits äußerlich leicht erkennbar. Männchen sind etwas schlanker als die Weibchen und ihre Hautwarzen sind ausgeprägter. Zwischen den Zehen haben sie deutlich größere Schwimmhäute. Sie bilden mit der Geschlechtsreife außerdem schwarze Schwielen an den Fingern.

Neben den äußerlichen Merkmalen ist der Paarungsruf ein eindeutiges Zeichen für das männliche Geschlecht. Eine Schallblase ist bei dieser Art nicht vorhanden, wodurch die Rufe vergleichsweise leise, aber dennoch deutlich hörbar sind. Weibliche Unken lassen keine Rufe verlauten. Sie kann man dagegen 3-4 mal im Jahr beim Laichen beobachten. Pro Laichperiode legt ein Weibchen etwa 40 bis 260 Eier.

Futter und Ernährung

Chinesische Rotbauchunken ernähren sich in der Natur von kleinen Insekten, Würmern und Nacktschnecken. Sie können in Gefangenschaft mit den im Handel erhältlichen Futterinsekten oder Würmern gefüttert werden. Da der Jagdtrieb ausschließlich durch Bewegungsreize ausgelöst wird, muss das Futter lebend angeboten werden.

Wenn Sie Kaulquappen aufziehen, können Sie diese anfangs mit Salat oder Löwenzahn füttern. Später kann auf Fischfutterflocken zurückgegriffen werden. Erst nach der Metamorphose startet die Ernährung mit Mückenlarven oder Tubifex.

Eingewöhnung und Umgang

Nach dem Einzug ins neue Terrarium brauchen die Tiere eine Eingewöhnungszeit. Sie müssen sich vom Stress des Transportes erholen. Außerdem ist die neue Umgebung noch ungewohnt. Die Einrichtung und die klimatischen Bedingungen sind anders. Ein paar Tage Ruhe machen es den Tieren leichter, anzukommen und sich wohl zu fühlen.

Auch nach der Eingewöhnungsphase bleiben die Unken reine Beobachtungstiere. Sie sollten nur angefasst werden, wenn es unbedingt nötig ist. Wie alle Amphibien besitzt auch die Chinesische Rotbauchunke ein Sekret auf der Haut, welches sie vor Bakterien und Pilzen schützt.

Fasst man das Tier an, wird der Schutzmantel angegriffen und Krankheiten können leichter entstehen. Beim Einfangen sollten deshalb Handschuhe getragen oder direkt ein Plastikbehälter genommen werden.

Neu angeschaffte Tiere sollten grundsätzlich zunächst in einer Quarantänebox beobachtet werden. Erst wenn über einen Zeitraum von mehreren Tagen keine Anzeichen von Krankheiten zu erkennen sind, darf der Neubesatz ins eigentliche Terrarium umziehen.

Sonstige Fragen

Ist eine Vergesellschaftung von Chinesischen Rotbauchunken mit anderen Tieren möglich?

Eine Vergesellschaftung mit gewissen Molcharten kann funktionieren, ist aber nicht ratsam. Auf keinen Fall darf die Chinesische Rotbauchunke mit anderen Unken vergesellschaftet werden.

Sie können sich untereinander verpaaren, wodurch es zu Arthybriden kommt. Dabei ist es egal, ob es sich um europäische oder asiatische Unken handelt.

Sind Chinesische Rotbauchunken giftig?

Bei Gefahr kann die Unke über die Hautdrüsen ein milchiges Sekret absondern, welches für kleine Tiere ein potentes Gift darstellt. Für den Menschen wirkt das Sekret hautreizend. Es sollte keinesfalls in die Augen oder an Schleimhäute geraten.

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