Marmorkrebse

Marmorkrebs
Chucholl C., Marmorkrebs Procambarus fallax forma virginalis, CC BY-SA 3.0

Wichtig: Der Handel, die Zucht und die Vermehrung von Marmorkrebsen ist bis auf wenigen Ausnahmen in Deutschland verboten, da es sich um eine invasive Art handelt.

Marmorkrebse, Procambarus fallax forma virginalis, werden ca. 15 Zentimeter groß und haben kräftige Scheren.

Krebse neigen zum Kannibalismus, vor allen bei den Jungtieren nach dem Häuten. Viele Halter von Marmorkrebsen berichten jedoch, dass ihre Marmorkrebse sich nicht gegenseitig auffressen. Auch die Jungtiere werden nicht gefressen.

Marmorkrebse fressen Pflanzen in großen Mengen. Lediglich harte Pflanzen wie Javafarn werden nicht ganz so gern gefressen. Es gibt aber auch Berichte, nach denen gerade Javafarn gerne gefressen wird. Einige Marmorkrebse graben Pflanzen aus und fressen die feinen Wurzeln. Ein Aquarium mit Marmorkrebsen ist deshalb in der Regel pflanzenlos. Sogar Wurzeln und Kokosnüsse werden gefressen. Posthorn– und Turmdeckelschnecken werden ebenfalls gefressen. Turmdeckelschnecken werden aus dem Boden ausgegraben.

Marmorkrebse klettern aus dem Aquarium heraus und krabbeln mehrere Meter weit auf dem Trockenen. Dabei nutzen sie jede Lücke in der Abdeckung aus. Sie überleben mindestens 2 Stunden ohne Wasser und wurden schon in 15 Meter Entfernung vom Aquarium gefunden.

Auf dem Trockenen gefundene Krebse sollten langsam in das Wasser zurück gesetzt werden, Sie sollten so lange knapp unter der Wasseroberfläche gehalten werden, bis is von selbst wieder abtauchen.

Hat ein Krebs sich auf dem Trockenen versteckt und kann nicht gegriffen werden, stellt man ein mit Wasser gefülltes Tablett in die Nähe des Verstecks und wartet bei abgedunkeltem Licht. Marmorkrebse nehmen das Wasser mit den Fühlern wahr und kommen relativ schnell aus dem Versteck, wenn sie noch können.

Vermehrung / Zucht

Wichtig: Die Zucht und die Vermehrung von Marmorkrebsen ist verboten, da es sich um eine invasive Art handelt

Marmorkrebse können sich selbst befruchten. Ein einzelnes Tier reicht also aus, um Nachwuchs zu bekommen. Die Vermehrungsrate ist enorm hoch.

Zunächst spazieren tragende Marmorkrebse immer mit leicht eingerolltem Hinterteil herum und fächelt ständig. Später ziehen sich in Höhlen oder unter Wurzeln zurück. Teilweise graben die Tiere selbst Höhlen, z.B. unter größeren Steinen. Das innere und die Öffnung der Höhle werden mit Blättern, z.B. abgebissenen Javafarnblättern ausgestopft. Während der Brutzeit kommen die Krebse nur selten aus der Höhle. Während sie Junge tragen fressen die Krebse nicht. Nach einem Bericht hat es ca. 12 Tage gedauert, bis ca. 80 kleine, völlig fertig entwickelte Krebse geschlüpft sind. Große Weibchen können auch 200 Jungtiere tragen.

Das Muttertier betreibt eine Art Brutpflege. Gegen Abend suchen die die Kleinen anfangs Unterschlupf unter dem Schwanz der Mutter. Nach etwa 4 Tagen werden die Kleinen immer selbstständiger und wachsen sehr kräftig. Das Muttertier stellt den Jungen nicht nach. Ganz im Gegenteil klettern die Jungen auf die Mutter. Überall krabbeln die Kleinen auf dem Großen rum. Nur wenn es um’s Futter geht kennt die Mutter keine Gnade. Während der Tragzeit hat das Muttertier nicht zu fressen angenommen.

Der Nachwuchs versteckt sich gerne in Pflanzendickicht. Wenn genug Verstecke da sind, dann kommen auch genug Krebse durch. In der Regel vermehren sich Marmorkrebse explosionsartig.

Schon ab dem ersten Tag fressen die Jungen normales Flockenfutter. Gefressen wird praktisch jedes Futter. Flockenfutter, Frostfutter, Lebendfutter, Futtertabletten, gefrorene Erbsen und natürlich Pflanzen und Algen aller Art. In einem normalen Becken verhungern sich auch ohne spezielle Fütterung nicht. wenn sie es einmal herausgefunden haben, wie man Posthornschnecken knackt, hat man garantiert keine mehr im Becken.

Die Vermehrung kann evtl. in Grenzen gehalten werden, wenn sie in einem Becken mit Schildkröten gehalten werden.

Marmorkrebse auf keinen Fall in der Natur aussetzen

Marmorkrebse dürfen auf keinen Fall in der Natur ausgesetzt werden. Einerseits können sie einen Krankheitserreger in sich tragen, der die heimischen Krebstiere infizieren kann. Andererseits vermehren sie sich ungehemmt und richten dadurch große Schäden in der Natur an.

Die Larven der Krebse sind nur 1-2 mm groß. Wenn beim Wasserwechsel einige dieser Larven ansaugt werden, könnten sie es aus der Kanalisation in die Natur schaffen. Sie sind extrem robust und kommen auch tagelang ohne Wasser zurecht.

Auch erwachsene Tiere sollten nicht über das WC entsorgt werden, weil sie überleben und in die Natur gelangen können.

Nicht zuletzt ist es nach Bundesnaturschutzgesetz, §64 17. entgegen § 33 Abs. 4 Satz 1 mindestens eine Ordnungwidrigkeit, gebietsfremde Tiere ohne die erforderliche Genehmigung der Naturschutzbehörde in der freien Natur auszusetzen.

Marmorkrebse:

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3 Gedanken zu „Marmorkrebse“

    • Überhaupt nicht. Der Marmorkrebs ist eine invasive Art und der Handel und Haltung seit einigen Jahren komplett verboten, es sei denn eine Sondergenehmigung besteht oder Du hast schon welche. Wenn schon Tiere vorhanden sind dürfen diese gehalten werden bis sie eines natürlichen Todes sterben aber es darf nicht zur Nachzucht kommen (was bei diesem Krebs schlichtweg unmöglich ist, da er sich ungeschlechtlich fortpflanzt). Die winzigen Larven könnten über die Kanalisation in die Umwelt gelangen. Der Krebs vermehrt sich rasend schnell, wo er ist, wächst nichts mehr. Alle einheimischen Arten werden systematisch verdrängt und weil das noch nicht reicht, überträgt er außerdem die Krebspest. Marmorkrebse sind wander- und Ausbruchsfreudig. Du solltest lieber nach anderen Arten suchen die weniger problematisch sind.
      All dies kann man auf diversen homepages nachlesen mit dem Suchbegriff “EU Verbotsliste invasive Arten”
      Grundlage ist folgender Gesetzestext :
      EU-Verordnung 1143/2014 z.B. auf der Homepage des BfN

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